Geldverkehr kostet Geld. Das ist nichts Neues. Jede Buchung bei einer Bank kostet, selbst wann man Freibuchungen zur Verfügung gestellt bekommt. Sogar für das simple Umtauschen von Münz- in Rollengeld oder umgekehrt, nehmen die meisten Banken eine Gebühr. Und genau hier beginnt für den größten Teil des Einzelhandels der Ärger. Es geht dabei gar nicht um die paar Cent, die eine Rolle »Groschen« »kostet«. Sondern um das Prinzip.
Während Millionen und Abermillionen von Münzen in deutschen Portemonnaies schlummern, wird in der Regel ein Passbild für 7,90€ mit einem zehn Euro Schein bezahlt. Wenn man wie wir zwischen 30 und 40 Passbilder am Tag schießt, könnte man also bequem jeden Tag eine neue Rolle mit 10 Cent Stücken aufbrechen. Vom Silbergeld ganz zu schweigen.
Was dem Händler bleibt ist also das ständige Nachfragen, ob da nicht noch 10, 20 oder gar 90 Pfennige – und wenn man ganz clever ist vielleicht auch noch ein 2 Euro Stück – sind.
Hin und wieder kommt es natürlich auch schon mal vor, dass ein Kunde dann sofort einen Kassensturz veranstaltet und sogar sehr viel mehr wechselt, als eigentlich nötig ist. Aber solche Glücksfälle sind relativ selten.
Und warum ist das so? Weil wir alle bequem geworden sind. Einen Schein zu zücken ist halt einfacher, als mühsam nach Kleingeld zu kramen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die wenigsten, bis auf ein paar Ausnahmen, selbst in einer Schlange an einer Supermarktkasse etwas dagegen einzuwenden haben, wenn Oma Liesl 30 Sekunden länger braucht. Oder?
Also, beim nächsten Mal daran denken – das Kleingeld wird gebraucht. Wenn schon nicht passend, dann doch wenigstens fast. Und wenn jemand daran denkt, den Inhalt seines Sparschweins in einen Automaten bei der Bank oder der Sparkasse zu werfen – erst die lokalen Händler fragen, ob sie das nicht gebührenfrei umtauschen wollen.