Ob wir Bilder auch sofort drucken, werde ich fast täglich gefragt. Und meine witzig gemeinte Standardantwort darauf ist in der Regel. »Drogerien drucken, wir machen echte Fotos.«
Ich weiß nicht, ob vielen der Unterschied zwischen dem was man als Bild aus einer Drogerie und dem was wir produzieren bekommt, noch bewusst ist. Wir belichten die Fotos unserer Kunden mit einem Labor. Ein Verfahren, wie es schon zu Zeiten unserer Großeltern genutzt wurde. Damals hat man vielleicht das Badezimmer in eine Dunkelkammer verwandelt, Fotos auf lichtempfindliches Papier geworfen, anschließend im Entwicklerbad das Silberhalogenid ausgewaschen und nach der Fixierlösung gespült und zum Trocknen aufgehängt. Nichts anderes tut unser Minilabor. Nur eben mit einer Durchlaufzeit von etwas über einer Minute.
Fujifilm ist ziemlich der letzte bedeutende Anbieter dieser Technik. Warum? Weil die Nachfrage nach Minilaboren in den letzten Jahren stark gesunken ist und die großen Player dieser Branche wie Agfa und Kodak praktisch nicht mehr existieren. Es ist für die Dienstleister einfacher und billiger einen kleinen Drucker vor Ort mit einem Farbband und einer Papierkassette zu bestücken, als sich mit teuren Laboren, aufwendigen Wartungsvorgängen und der Alt-Chemie-Entsorgung herumzuschlagen.
Wenn man sich gelegentlich die langen Schlangen vor den Fotoautomaten der Drogerien anschaut, scheinen viele Kunden längst die geringere Qualität und den höheren Einzelbildpreis akzeptiert zu haben. Aber wohl eher, weil sie es nicht besser wissen.
Ja, ein einzelnes Bild bei uns »belichten« zu lassen ist durch die Grundgebühr von 1,99€ je Auftrag sicherlich teurer. Aber wer nur ein paar Bilder mehr bestellt, spart gegenüber den Drogerie-Bildern und bekommt gleichzeitig wertige, »echte Fotos«.